Industrie 4.0 ist Grundstein für die Smart Factory

Thorsten Strebel, Geschäftsführer Products & Services bei MPDV kommentiert das 10-jährige Jubiläum von Industrie 4.0.

Nun ist es tatsächlich schon 10 Jahre her, dass Industrie 4.0 verkündet wurde. Im Rahmen der Hightech-Strategie der Bundesregierung wurde Industrie 4.0 als Vision für die industrielle Fertigung auf der Hannover Messe 2011 angekündigt. In dieser Strategie ging es darum, durch innovative Technologien neue Geschäftsfelder wie auch Geschäftsmodelle zu schaffen.

Industrie 4.0 steht für die vierte industrielle Revolution. Insbesondere in den Anfangszeiten gab es visionäre Ansätze von selbstregelnden Fabriken, in der die Werkstücke selbständig ihren Weg durch die Bearbeitungsstufen finden. Dabei diente beispielsweise die Schwarmintelligenz in Vogel- oder Fischschwärmen als Vorbild eben eine Fertigung, ganz ohne zentralen Eingriff. Streng dem Vorbild einer Revolution wurde bestehenden Verfahren aber auch Systemen das nahe Ende vorhergesagt.

Ob wir nun tatsächlich eine Revolution oder doch eher eine evolutionäre Entwicklung erleben, bleibt Ansichtssache. Ganz sicher ist hingegen, dass mit Industrie 4.0 ein neuer Blick auf die Bedeutung der industriellen Fertigung entstanden ist. Hier war und ist es auch heute noch wichtig, den Anwendern klare Perspektiven aufzuzeigen und zu erklären, was denn der Nutzen der diversen Innovationen ist.

Industrie 4.0, China 2025, Industrial Internet of things

Schnell folgten internationale vergleichbare Kampagnen wie China 2025 oder das Industrial Internet of things in den USA. Heute, nach 10 Jahren Industrie 4.0 hat sich ein deutliches Bild für eine zukunftsfähige Fertigung ergeben, die Smart Factory. Sie ist durchgängig digitalisiert, hoch automatisiert und ermöglicht eine flexible und individualisierte Produktion. Eine Smart Factory passt sich leicht an neue Verfahren an und ist in sich robust.

Durch innovative IT-Unterstützung sowie dem Einsatz von KI-Methoden werden feingranulare Anwendungen unterschiedlichster Hersteller kombiniert. Das gelingt durch hohe Standardisierung, Interoperabilität und Offenheit in einer Plattformökonomie.

Wir werden einen Trend hin zu Zentralisierung in der Cloud als Software as a Service erleben genauso wie eine gezielte Dezentralisierung von Aufgaben in den Shopfloor oder das Edge für Unabhängigkeit sowie Reaktionsfähigkeit in Echtzeit. Wir werden in naher Zukunft Kollaborationen unterschiedlichster Anbieter erleben. Ehemalige Mitbewerber werden zu Partnern und neue Geschäftsfelder werden entstehen. Ein schönes Beispiel ist die Open Industry Alliance 4.0.

Dafür vielen Dank „Industrie 4.0“ und alles Gute zum 10-Jährigen.

Thorsten Strebel, Geschäftsführer Products & Services bei MPDV, zu Industrie 4.0
Thorsten Strebel, Geschäftsführer Products & Services bei MPDV. Bildquelle: MPDV
Author: MPDV GmbH