Was bedeutet Shopfloor Management eigentlich? Für das richtige und ganzheitliche Verständnis würden wir die Frage eher so formulieren: Wie ist es möglich, ein Unternehmen mit 800 Mitarbeitern, zwölf Abteilungen, drei Produktionshallen, mit über 40 Maschinen und 350 unterschiedlichen Produktvarianten effizient zu koordinieren und zu steuern?
- Wie gelingt es bei dieser Komplexität, dass die richtigen Informationen die richtigen Mitarbeiter erreichen?
- Wie schafft man die notwendige Transparenz, um zeitnah Abweichungen von Standards zu erkennen und darauf reagieren zu können?
- Wie können die Probleme schnell und effizient gelöst werden?
- Wie werden möglichst viele Mitarbeiter in die kontinuierliche Verbesserung aktiv eingebunden?
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Die Antwort heißt Shopfloor Management (SFM). Shopfloor Management ist ein ganzheitliches System, das alle oben beschriebenen Fragestellungen und noch viel mehr beinhaltet. Jedoch gibt es – wie bei vielen Lean-Methoden – keine fertige Lösung, die auf eine Umsetzung wartet und direkt funktioniert. SFM ist ein Konzept, das nicht per Copy & Paste eingeführt werden kann, sondern vielmehr individuell erarbeitet werden muss. Dabei sollten die Unternehmenskultur, -organisation und -ziele genauso wie die Produktionsprozesse berücksichtigt werden. Nachfolgend nennen wir sieben wichtige Fakten für die erfolgreiche Einführung des Shopfloor Managements.
1. Unterstützung durch das Management
Ohne Unterstützung und Aufmerksamkeit des Managementteams wird es nicht richtig funktionieren. Wir wissen, was Sie gerade denken. Natürlich unterstützt es das ganze Management! Aber – ist das tatsächlich so? Haben alle Manager genug Informationen? Ist das Team überzeugt, dass SFM das Richtige für das Unternehmen ist? Machen alle Manager aktiv Werbung dafür und leben es wirklich? Glauben Sie uns: Genau hier ist der richtige Startpunkt!
2. Schulung und Kommunikation
Wollen Sie eine neue Methode in Ihrem Unternehmen einführen? Dann müssen Ihre Mitarbeiter diese Methode und die Ziele unbedingt kennenlernen und verstehen. Natürlich entstehen Fragen: Warum soll ich das machen? Was bringt mir das? Dabei ist eine offene Kommunikation wesentlich. Alle sollen verstehen, warum dieses Projekt so wichtig für das Unternehmen ist. Wenn die Mitarbeiter auf Ihrer Seite stehen, sind Sie schon auf dem richtigen Weg. Sonst werden Sie wahrscheinlich nicht viel erreichen und als Erinnerung an dieses Projekt bleiben nur staubige Boards in den Produktionsstätten.
3. Firmenspezifisches Konzept
Damit Shopfloor Management wirklich sinnvoll wird, müssen Sie sich Zeit für die richtige Konzeption nehmen. Wie oft sollen sich die Mitarbeiter treffen? Welche Themen sollen besprochen werden? Wie erfolgt der Austausch wichtiger Informationen zwischen den Schichten und über alle Ebenen? Welche Kennzahlen sind wichtig? Sind diese mit den Unternehmenszielen verbunden? Was wird bei Abweichungen von Standards gemacht? Ein durchgängiges Konzept ist das A und O für nachhaltigen Erfolg.
4. Verabreden Sie Regeln
Ohne Regeln wird es chaotisch. Überlegen Sie sich daher vorab: Welche Teilnehmer dürfen nicht fehlen? Wer nimmt im Vertretungsfall teil? Was steht auf der Agenda? Wie lange soll das Meeting dauern? Das alles muss bestimmt werden. Wünschen Sie sich, dass die Regeln sehr effektiv sind? Dann binden Sie Ihre Mitarbeiter ein. Damit wird das Risiko minimiert, dass die pünktlichen Mitarbeiter im Meeting auf die Nachzügler warten müssen, dass die wichtigen Teilnehmer gar nicht erst dabei sind, dass der 10-minütige Abstimmungstermin immer länger und länger wird oder gar ausfällt.
5. Starten Sie mit einem Pilotprojekt
Das Konzept steht fest, die Mitarbeiter sind geschult und die Regeln aufgestellt. Dann ist es an der Zeit, einen Bereich zu definieren, in dem Sie die erste praktische Umsetzung realisieren können. Dieses Pilotprojekt hilft Ihnen, das Konzept zu testen, weiterzuentwickeln und die notwendigen Anpassungen vorzunehmen. Andernfalls riskieren Sie, dass das gesamte Projekt durch viele Hindernisse nicht mehr gemanagt werden kann.
6. Visualisierung – einfach, aber wertvoll
Nutzen Sie die Kraft der Visualisierung! Visualisierung hat die Macht, die Dinge schnell erkennbar zu machen und eindeutig darzustellen. Arbeiten Sie mit Farben und einfachen Grafiken, somit entfallen lange Erklärungen.
7. Kontinuierliche Verbesserung und Auditierung
Egal, wie gut Sie alles geplant und vorbereitet haben, die Realität kann unerwartete Effekte bringen. Und es ist keine Schande, wenn die Dinge angepasst werden müssen – es wäre viel schlimmer, diese zu ignorieren. Ferner ist eine regelmäßige und korrekte Durchführung des Shopfloor Managements wichtig, was über Audits sichergestellt werden kann.
Wie bei vielen anderen Themen gilt auch fürs Shopfloor Management: Legen Sie los! Wenn Sie dabei unsere Tipps berücksichtigen, kann das Pilotprojekt eigentlich nur zum Erfolg werden. Mit dem Wissen aus dem Pilotprojekt entwickeln Sie dann ein umfassendes Konzept, rollen es auf weitere Bereiche aus und involvieren alle Hierarchieebenen. Dank einer durchgängigen Informationskaskade können Probleme effizient und nachhaltig gelöst werden und Informationen zielgerichtet und effektiv geteilt werden.
Bei Fragen steht Ihnen die Perfect Production GmbH gerne zur Verfügung!