Die Personaleinsatzplanung – auch PEP genannt – spielt in der Smart Factory eine zentrale Rolle. Schließlich geht es bei der Feinplanung nicht nur um Aufträge, die auf Maschinen oder Arbeitsplätze verteilt werden sollen. Oftmals sind andere Ressourcen oder die Mitarbeiter entscheidend. Umso wichtiger ist es, alles und jeden bei der Feinplanung zu berücksichtigen. In diesem Beitrag geht es insbesondere um die Mitarbeiter und die damit verbundene Einsatzplanung.
Aufträge auf den Maschinenpark zu verteilen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Dabei müssen Anordnungsbeziehungen einzelner Arbeitsgänge von Aufträgen beachtet werden, Rüstzeiten sollen optimiert, Fertigungsvarianten berücksichtigt und allen voran die Termine eingehalten werden. Das Advanced Planning and Scheduling System (APS) FEDRA von MPDV ist eine Lösung, die den Fertigungsplaner umfassend bei der Bewältigung dieser und vieler weiterer Herausforderungen unterstützt – auf Wunsch sogar durch Künstliche Intelligenz (KI).
Fertigung integriert planen
Bei der Planung des Personals in der Fertigung entstehen vergleichbare Herausforderungen. Dabei gilt es, Mitarbeiter mit unterschiedlichen Arbeitszeiten und Qualifikationen optimal in den Produktionsprozess einzubinden. Die Waage aus Personalbedarf und Personalangebot in Einklang zu bringen, ist Aufgabe der Personaleinsatzplanung, die ebenfalls mit APS FEDRA abgebildet werden kann. Ziel: das individuell qualifizierte Personal arbeitet zur richtigen Zeit am passenden Ort.
Wie viel Personal mit einer bestimmten Qualifikation benötigt wird, richtet sich nach den vorhandenen Maschinen oder Arbeitsgängen und den damit verbundenen Tätigkeiten. Dazu plant FEDRA exakt, welche Arbeitsplätze und Maschinen mit welchen Arbeitsgängen belegt werden. Ebenso ist es möglich, den eben gestellten Rückschluss aus der anderen Richtung zu ziehen: Welche Arbeitsplätze mit welchen Arbeitsgängen betrieben werden können, ist davon abhängig, welches Personal mit welcher Qualifikation verfügbar ist. In beiden Fällen ist es nicht zielführend, die klassische Auftragsplanung und die Personalplanung der Fertigung isoliert voneinander zu betrachten. Vielmehr ist eine integrierte Planung von Personal und Arbeitsgängen erforderlich: Mit APS FEDRA bietet MPDV die Möglichkeit, die Fertigung integriert zu planen – alle Ressourcen auf einen Blick.
Personaleinsatzplanung mit APS FEDRA
Grundsätzlich funktioniert die Personaleinsatzplanung in FEDRA nach dem Prinzip „Bedarfe decken“. In der Praxis bedeutet das, dass der Personalbedarf durch verfügbare Mitarbeiter gedeckt wird. Dabei stehen dem Planer viele verschiedene Werkzeuge zur Verfügung – zum Beispiel kann er die Planung komplett automatisch laufen lassen. In diesem Fall entscheidet die Software anhand vorgegebener Regeln welche Mitarbeiter am besten zum jeweiligen Personalbedarf passen. Dabei wird sowohl die Schichtplanung als auch die Qualifikation jedes einzelnen Mitarbeiters berücksichtigt.
Die Vielzahl der Möglichkeiten wird eher bei der manuellen Planung sichtbar. Natürlich kann der Planer einen Mitarbeiter gemäß seiner Qualifikation ganz einfach für die komplette Dauer seiner Schicht einem Arbeitsplatz zuweisen. FEDRA ermöglicht aber auch, Mitarbeiter nur für eine bestimmte Zeit an Maschine A einzusetzen und ihn danach an Maschine B arbeiten zu lassen. Damit lässt sich zum Beispiel Jobrotation abbilden, was je nach Eintönigkeit der Arbeit ergonomisch notwendig oder zum Erhalt der Konzentration von Vorteil sein kann.
Andererseits kann ein Mitarbeiter auch anteilig an einem Arbeitsplatz eingeplant werden und somit mehrere Maschinen gleichzeitig bedienen. Insbesondere in Leitungsfunktionen oder bei hochautomatisierten Maschinen, die eigentlich nur beaufsichtigt werden müssen, bringt diese Möglichkeit der Mehrmaschinenbedienung viel Flexibilität mit. Auch eine Einarbeitung neuer Mitarbeiter lässt sich damit abbilden. Beispielsweise wird der neue Kollege nur zu 50 % eingeplant, während jemand mit Erfahrung die restliche Kapazität übernimmt. Die anteilige Zuweisung lässt sich zudem mit der zeitlichen Festlegung kombinieren, sodass FEDRA nahezu jedes Arbeitsmodell darstellen kann. Aber FEDRA kann noch weitaus mehr.
Arbeitsteilige Planung in der Smart Factory
Je größer ein Unternehmen wird, desto mehr Menschen beschäftigen sich mit der Planung. Entweder planen mehrere Mitarbeiter jeweils einen eigenen Bereich der Fertigung oder man teilt die Disziplinen Fertigungsplanung und Personaleinsatzplanung auf. In beiden Fällen kann es sinnvoll sein, über die Grenzen des eigenen Planungsraumes hinauszusehen, um zu erkennen, was der andere Bereich macht. Gründe hierfür können mehrstufige Fertigungsaufträge sein, die bereichsübergreifend abgearbeitet werden. Aber auch eine enge Verknüpfung von bestimmten Mitarbeitern zu bestimmten Aufträgen spielt eine Rolle.
Mit FEDRA können mehrere Bediener am gleichen Planungsszenario arbeiten. Jede Aktion wird sofort bei allen anderen sichtbar. So kann zum Beispiel Herr Müller die Aufträge auf die Maschinen verteilen, während Frau Huber sich darum kümmert, den Personalbedarf durch qualifizierte Mitarbeiter zu decken. Das geht nacheinander aber auch gleichzeitig. So geht die Planung von Aufträgen und Personal Hand in Hand.
Interoperation mit MES HYDRA
Auf Basis der engen Verzahnung von Personaleinsatzplanung und Auftragsfeinplanung können Anwender sicher sein, dass die Planung alle Bedarfe und Anforderungen berücksichtigt. Soll in einem nächsten Schritt die Planung zur Steuerung werden, so muss lediglich eine Anbindung zum Shopfloor geschaffen werden, um Echtzeitdaten zu erfassen. Hierfür bietet zum Beispiel das Manufacturing Execution System (MES) HYDRA X von MPDV verschiedene mApps der Kategorien Order Management und Resource Management. Werden ausschließlich Kapazitäten geplant, genügen allerdings die entsprechenden mApps aus APS FEDRA.
Praxisnahe Use Cases in der Personaleinsatzplanung
- Sabine Weis wurde für eine komplette Schicht als Maschinenbedienerin eingeplant. Sie deckt damit die Hälfte des Personalbedarfs.
- Jürgen Becker wurde für eine komplette Schicht als Maschinenführer eingeplant. Damit deckt er den kompletten Bedarf an diesem Arbeitsplatz. Da aber nur „eine halbe Person“ gefordert ist, hat er nun noch Kapazität für weitere Aufgaben frei.
- Klara Klaus wurde für einen Teil ihrer Schicht als Maschinenbedienerin eingeplant. Damit ist der Bedarf in dieser Position nur teilweise gedeckt. Außerdem kann sie in der verbleibenden Zeit anderweitig eingesetzt werden.
- Sabine Weis wurde zu 50 % als Maschinenbedienerin eingeplant. Damit deckt sie nur ein Viertel des Personalbedarfs und kann selbst noch zu 50 % anderweitig eingesetzt werden.
Mehr über die Personaleinsatzplanung mit der FEDRA mApp Workforce Planning erfahren Sie auch auf unserer Website.