Energiemanagement in der Industrie: Fünf Thesen

Die Entwicklung des Energiemarktes verheißt nichts Gutes. Daher werden sich Industrieunternehmen in den kommenden Jahren zunehmend mit Energie- und Ressourceneffizienz beschäftigen. Doch um energieeffizient zu produzieren, muss das Thema ganzheitlich betrachtet werden. Produktionsprozesse müssen angepasst, Energiemanager benannt und Energiemanagementsysteme eingeführt werden. Die FELTEN Group hat fünf Thesen aufgeschrieben, wie sich der Bereich entwickeln könnte.

Ohne Energiemanager und Energiemanagementsystem haben es Produktionsunternehmen künftig schwer.

1. Die Fokussierung auf energieschonende Maßnahmen wird sich sprunghaft entwickeln.

Die Energiekosten steigen seit geraumer Zeit deutlich stärker als die Personalkosten. Demzufolge sehen sich Produktionsunternehmen mit dem unausweichlichen und dringenden Handlungszwang konfrontiert, sich dem Energiesparen konkret anzunehmen. Ein beträchtlicher Teil der Produktionsbetriebe hat diese Notwendigkeiten bereits erkannt. Allerdings hinken die konkreten Maßnahmen, um die Energieeffizienz zu verbessern, den generellen Absichten etwas hinterher. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Energiekosten weltweit auf einem ähnlichen Preisniveau bewegen. Während Unternehmen früher oftmals die Strategie verfolgten, ihre Produktion in Billiglohnländer zu verlagern, um Kosten zu reduzieren, bleibt dieser Ausweg im Falle der Energiekosten versperrt.

2. Energieeffizienz wird die Produktionseffizienz als strategisches Thema überholen.

In der Industrie zählte es jahrelang zu den wichtigsten strategischen Zielen, die Produktivität und Wirtschaftlichkeit zu steigern. Doch mit den steigenden Energiekosten geht inzwischen ein deutliches Umdenken in Richtung Energieeffizienz einher. Dies spiegelt sich im Markt wider: In etwa zwei Dritteln der Kundengespräche nimmt das Energiemanagement eine zentrale Rolle ein. Auch wenn dies nicht mit einer konkreten Kaufabsicht gleichzusetzen ist, beschreibt es die Präferenzen doch sehr gut.

3. Neben den technischen Systemen werden die Produktionsprozesse in den Mittelpunkt rücken.

Störfaktoren in den Prozessen, die zu Nacharbeit oder einem erhöhten Ausschuss führen, wirken sich negativ auf die Energiebilanz aus. Das gilt auch für Abläufe, die ineffizient sind und somit prozessuale Umwege oder Doppelarbeit erzeugen. Die Effekte, die produzierende Unternehmen mit schlankeren und somit effizienteren Prozessen erreichen können, werden daher zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die nachhaltige Prozessoptimierung im Sinne des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) wird sich daher zu einem festen Bestandteil des Energiemanagements entwickeln. Insbesondere wenn eine Zertifizierung nach DIN EN ISO 50001 angestrebt ist, führt daran kein Weg vorbei.

Wer eine Zertifizierung nach DIN EN ISO 50001 anstrebt, kommt an der nachhaltigen Prozessoptimierung im Sinne des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) nicht vorbei.

4. Unternehmen müssen eine sinnvolle Balance zwischen Energieeffizienz und Produktivität finden.

Beim Energiemanagement geht es um weit mehr als das Senken des Energieverbrauchs. Denn dieser steht in einem engen Verhältnis zur Produktionseffizienz. So kann es sich negativ auf die Produktivität auswirken, wenn das Hauptaugenmerk auf einer möglichst starken Reduzierung der Energiekosten liegt. Da diese negativen Effekte nicht erstrebenswert sind, gilt es eine sinnvolle Balance zu schaffen. Um das zu erreichen, müssen Energiemanagementsysteme mit sinnvollen MES-Funktionen ergänzt werden. Dies ermöglicht es, relevante Daten gemeinsam zu betrachten, zu analysieren und rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen.

5. Unternehmen werden sich nur schrittweise dem Senken des Energieverbrauchs widmen.

Ein komplexes Energiemanagement-System einzuführen, erfordert einen erheblichen Planungs-, Organisations- und Investitionsaufwand. Zudem sind damit umfangreiche Umstrukturierungen verbunden. Viele Unternehmen scheuen sich vor solchen Mega-Projekten und setzen die Maßnahmen daher nach und nach um. In diesem Fall zählt es zu den ersten Schritten, die Voraussetzungen für ein Energiedatenmanagement zu schaffen. Denn erst mit aussagekräftigen Daten können Unternehmen die Verbesserung der Energieeffizienz gezielt planen. Das Umsetzen eines geeigneten Maßnahmenmanagements, mit dem sich Optimierungsprozesse automatisieren lassen, zählt zu den nächsten Schritten. Nach dem Prinzip des Regelkreises werden die Energiedaten nicht nur einmalig betrachtet, sondern immer wieder, bis dank der gestarteten Maßnahmen die gewünschte Energieeffizienz erreicht wurde.

Wie es Unternehmen schaffen, die daraus resultierenden Herausforderungen erfolgreich zu meistern, erklärt die FELTEN Group in einem Energiemanagement-Leitfaden, der über die Unternehmenswebsite angefordert werden kann.

Datum der letzten Aktualisierung:

Author: FELTEN GmbH

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