Frei nach dem Motto „man muss das Rad nicht immer neu erfinden“ lohnt es sich hin und wieder, in fachfremde Gebiete zu schauen und sich dort Ideen für den eigenen Kontext zu holen. Auch wenn das klassische Handwerk wenig mit Fertigungs-IT zu tun hat, so findet man auch hier passende Werkzeuge – zum Beispiel die Konturenlehre.
Wissen Sie, was eine Konturenlehre ist? Das ist ein innovatives Werkzeug, das in keiner Sammlung eines smarten Handwerkers fehlen sollte. Damit kann man Ecken, Kanten und Rundungen aufnehmen, um beispielsweise ein Brett daran anzupassen (mehr dazu gibt’s beim Handwerkerratgeber). Die Funktionsweise ist dabei denkbar einfach und trotzdem genial. Eine Reihe von verschiebbaren Stäbchen wird so an eine Kante herangeführt, dass die Stäbchen anschließend ein Abbild der Kante formen – ganz egal, ob diese glatt, rund, eckig oder vollkommen unregelmäßig ist. Anschließend fixiert man die Stäbchen und hat eine Schablone, um damit ein Brett oder eine Fliese an die betreffende Kante anzupassen. Das Ergebnis ist eine absolut passgenaue Stoßkante. Je schmaler die Stäbchen sind, desto besser ist das Ergebnis.
Analogien nutzen
Dieses Prinzip lässt sich auch auf die Fertigungs-IT übertragen. Aber dazu muss ich etwas ausholen: Wenn man in die industrielle Fertigung blickt, dann ist immer schon ein Stück IT vorhanden – eine grüne Wiese findet man hier nur sehr selten. Oftmals sind die vorhandenen IT-Lösungen selbst entwickelt und somit meist alles andere als regelmäßig oder glatt. Umso aufwendiger ist es, eine neue IT-Lösung einzuführen. Denn meist muss diese irgendwie mit den bereits vorhandenen Systemen zusammenarbeiten. Und hier beginnen auch schon die Diskussionen: Wie viel von den alten Lösungen kann behalten werden? Welche Teile müssen abgelöst werden? Wie sehen Schnittstellen aus? Und wer kann das alles realisieren?
Das Prinzip der Konturenlehre würde hier gute Dienste tun. Zumindest könnte man damit im übertragenen Sinne erst einmal erfassen, was bereits da ist und wie die „Kante“ beschaffen ist. Und wenn die „Stoßkante“ feststeht, dann braucht es eine IT-Lösung, die diese Kante nachbilden kann. Ähnlich wie bei der Konturenlehre geht das umso besser, je feiner die neue IT-Lösung justiert werden kann.
Smarte IT für die smarte Fabrik
Übertragen auf klassische Produkte der Fertigungs-IT würde man dann beispielsweise aus den verschiedenen Modulen eines Manufacturing Execution Systems (MES) genau das auswählen, was gebraucht wird und danach individuelle Schnittstellen dafür entwickeln. Alternativ kann man natürlich auch alles Vorhandene rauswerfen und komplett neu beginnen. Das wollen viele Unternehmen aber nicht, da sich die Mitarbeiter an die vorhandenen Systeme gewöhnt haben und diese besonders spezifischen Anforderungen sehr gut abbilden. Die Modularität eines klassischen MES könnte also zu grob sein, um nahtlos mit den vorhandenen Systemen zusammenzuarbeiten.
Ein Blick ins MPDV-Produktportfolio ergibt, dass sowohl das Manufacturing Execution System (MES) HYDRA X als auch das Advanced Planning and Scheduling System (APS) FEDRA aus vielen flexiblen Manufacturing Apps (mApps) bestehen, die über die Manufacturing Integration Platform (MIP) zusammenarbeiten.
Um im Bild zu bleiben: Die Stäbchen unserer Konturenlehre sind also bereits relativ schmal und wir haben auch eine ganze Menge davon. Nimmt man die Lösungen der Ökosystemteilnehmer noch mit dazu, dann wird die mögliche Stoßkante noch breiter und flexibler.
Werkzeuge richtig einsetzen
Jetzt braucht es nur noch jemanden, der mit dem innovativen Werkzeug der Konturenlehre in Bezug auf die Smart Factory umgehen kann und die richtigen Schlüsse aus den gewonnenen Erkenntnissen zieht. Genau hier setzen die Services von MPDV an. Erfahrene Consultants und Experten mit einem breiten Praxiswissen inspizieren tagtäglich die Produktionshallen interessierter Unternehmen und entwickeln gemeinsam mit den Ansprechpartnern des zukünftigen Anwenders eine Roadmap zur Smart Factory. Was Sie noch alles von den MPDV Services erwarten können, erfahren Sie im SlideDeck Services