Digitalisierung der Prozessindustrie

Lebensmittel, Kosmetik oder pharmazeutische Produkte herzustellen, ist alles andere als trivial. Sowohl Kunden als auch gesetzliche Vorgaben stellen höchste Ansprüche an die Reinheit, Sicherheit und Rückverfolgbarkeit der Rohstoffe. Dafür müssen die Herstellungsprozesse oftmals sogar validiert werden. Ohne eine konsequente Digitalisierung der Produktion ist es daher kaum mehr möglich, wettbewerbsfähig zu bleiben. Aber was braucht es dafür?

Zu den typischen Branchen der Prozessindustrie zählen die Herstellung von Lebensmitteln und Geschmacksstoffen, die Produktion von Kosmetik und Pharmazeutika sowie die Erzeugung von Feinchemie. In diesen Bereichen kommt es darauf an, die exakte Menge der richtigen Rohstoffe miteinander zu vermischen und mittels weiterer Verarbeitungsschritte zu einem Produkt zu gelangen, das allen Ansprüchen gerecht wird. Bei den meisten Erzeugnissen steht die Sicherheit der Menschen im Fokus, die das Endprodukt anwenden oder verzehren. Eine falsche Zutat oder eine falsche Dosierung kann verheerende Folgen haben. Auch beim Vermengen chemischer Substanzen ist äußerste Vorsicht geboten, um die Sicherheit der Produktionsmitarbeitenden zu gewährleisten. 

Aber nicht nur die Sicherheit ist wichtig. Aufgrund des globalen Wettbewerbs geht es auch in der Prozessindustrie um Effizienz und einen sparsamen Umgang mit Ressourcen. Hierzu zählen neben Energie und Rohstoffen auch Zwischenprodukte, Hilfsstoffe sowie Maschinen und Anlagen. All diese Ressourcen verursachen Kosten, die sich auf den Verkaufspreis der Produkte auswirken und somit die mögliche Gewinnspanne beeinflussen. Um Ausschuss und Abfall zu vermeiden, ist es wichtig, noch vor dem Mischen der Rohstoffe sicherzustellen, dass es die richtigen Komponenten sind. Denn in den meisten Fällen lassen sich einmal vermengte Stoffe nicht mehr so einfach voneinander trennen.

Regulatorische Vorgaben

Zu guter Letzt gibt es vielerlei Gesetze und regulatorische Vorgaben, die festlegen, wie etwas hergestellt wird und was dabei zu beachten oder auch zu dokumentieren ist. Insbesondere in der Pharmaindustrie, aber auch bei der Lebensmittelherstellung spielt die Rückverfolgbarkeit der Rohstoffe und verwendeten Ressourcen eine entscheidende Rolle. Ein Teil dieser Vorgaben stellt die Qualität der Produkte sicher und ein anderer Teil sorgt dafür, dass im Falle einer Abweichung entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. Wenn zum Beispiel in einem Lebensmittel ein nicht erlaubter Bestandteil entdeckt wurde, dann muss möglichst schnell und sicher festgestellt werden können, welche weiteren Produkte betroffen sind. Je enger das Feld betroffener Produkte eingegrenzt werden kann, desto geringer fallen die Kosten für eine Rückrufaktion aus und desto niedriger ist das Risiko für die Verbraucher. 

Kurzum: Es geht in der Prozessindustrie um Sicherheit und Wettbewerbsfähigkeit.

Anforderungen dank Digitalisierung erfüllen

Um die beschriebenen Anforderungen zu erfüllen, braucht es geeignete Werkzeuge in der Produktion. Noch immer versuchen viele Unternehmen die Vorgaben mit Papier und selbstentwickelten Insellösungen zu erfüllen. Dies ist jedoch wirtschaftlich wenig sinnvoll und birgt ein hohes Risiko für Fehler. Ein Manufacturing Execution System (MES) bietet die Lösung für all diese Herausforderungen. Mit einer solchen Software können nahezu alle Prozesse der Produktion überwacht, gesteuert und optimiert werden. Zum Beispiel zeigt das MES dem Produktionsmitarbeitenden beim Verwiegen an, wie viel er von einem bestimmten Rohstoff in einen Behälter auf der Waage füllen soll. Außerdem muss er vor dem Verwiegen mit einem Barcodescanner sicherstellen, dass er das richtige Material verwendet. Im Verlauf der Herstellung werden Prozesswerte erfasst und zur Qualitätssicherung ausgewertet. Überwachungsprozesse, die parallel laufen, erinnern die Mitarbeitenden daran, dass Überprüfungen oder Reinigungsarbeiten anstehen. Einfacher gesagt: Ein MES behält den Überblick und sorgt für Ordnung und Sicherheit in der Produktion – im Idealfall sogar ganz ohne Papier.

Digitalisierung der Prozessindustrie mit MES HYDRA X

Die FELTEN Group bietet mit dem MES HYDRA X eine innovative Software-Lösung für die Prozessindustrie. Das flexible System unterstützt alle Prozesse der Wertschöpfungskette – von der Bereitstellung der Rohstoffe bis zur Verpackung des fertigen Produkts. Auch Unterstützungsprozesse wie das Rüsten von Anlagen, Reinigungsvorgänge sowie die Intralogistik gehören zum Funktionsumfang. Dafür bietet HYDRA X bedarfsgerechte Anwendungen für das Verwiegen, für Dosier- und Mischvorgänge sowie für Rezeptmanagement, die Intralogistik und die Überwachung von regelmäßigen Tätigkeiten.

Die bedienergeführten Prozesse ermöglichen es den Mitarbeitenden, die einzelnen Schritte des Produktionsprozesses effizient zu steuern und zu überwachen. Die Unterstützung der Auftragssteuerung gewährleistet eine optimale Planung und Durchführung von Produktionsaufträgen. Zudem werden die Bereitstellung, Reinigungs- und Rüstprozesse nahtlos in den Workflow integriert. Auch können digitale Checklisten bei der Prozessführung unterstützen und bieten darüber hinaus viele Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen Papierchecklisten. Alle erfassten Daten werden zentral gespeichert und sind jederzeit und von überall aus abrufbar. Die lästigen Verzögerungen zwischen dem Ausfüllen der Checkliste und der Ablage im richtigen Ordner entfallen, da die digitalen Checklisten immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort aufgerufen werden. Durch die konsequente Digitalisierung stehen sämtliche erfassten Informationen sofort und in lesbarer Form zur Verfügung, wodurch Fehler aufgrund unleserlicher Handschriften vermieden werden.

Ein MES für den kompletten Herstellungsprozess

Natürlich gibt es neben MES HYDRA X auch andere Manufacturing Execution Systeme. Allerdings bietet HYDRA X einen Vorteil, den kein anderer Marktbegleiter vorweisen kann: HYDRA X bedient nicht nur die Prozessindustrie, sondern ist auch in der diskreten Fertigung zu Hause. Die funktionalen HXDRA X mApps von FELTEN bieten maßgeschneiderte Lösungen für prozessübergreifende Produktionslandschaften. So können übergreifende Kennzahlensysteme für noch mehr Transparenz in der Produktion sorgen. Gleichzeitig reduzieren sich Schnittstellen und der Aufwand für eventuell notwendige Validierungen. Außerdem kommt HYDRA X in der Version von MPDV bereits seit mehreren Jahren in der Fertigungsindustrie zum Einsatz – unter anderem bei Kunststoff- und Metallverarbeitern, bei Automobilzulieferern, in der Papier- und Holzverarbeitung sowie in der Getränkeabfüllung. Auch Verpackungshersteller nutzen das flexible MES von MPDV. Da die FELTEN Group ein Mitglied der MPDV Unternehmensgruppe ist, profitieren beide Unternehmen gegenseitig vom Know-how des jeweils anderen.

Zukunftssichere Produktions-IT

HYDRA X als Teil des Portfolios der MPDV Gruppe bringt noch einen weiteren Vorteil mit: Es basiert auf der Integrationsplattform MIP von MPDV. Die Manufacturing Integration Platform (MIP) sorgt dafür, dass Anwendungen unterschiedlicher Anbieter ganz einfach miteinander interoperieren können. Eine gemeinsame Datenbasis ermöglicht es, dass alle Informationen flexibel genutzt werden können und doch von jeder Anwendung korrekt interpretiert werden. Neben dem MES HYDRA X bietet die FELTEN Group auch eine Planungslösung auf Basis der MIP. Das Advanced Planning and Scheduling System (APS) FEDRA plant Produktionsaufträge aller Art und sorgt so für eine optimale Auslastung aller Ressourcen. In Summe fördern die Lösungen von FELTEN und MPDV so die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen der Prozessindustrie.

Author: FELTEN GmbH

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