Mit APS FEDRA lassen sich auch komplexe Szenarien in der digitalen Produktionsplanung abbilden.

Produktionsplanung für Fortgeschrittene mit APS FEDRA

Je komplexer die Prozesse der industriellen Fertigung werden, desto wichtiger wird die Produktionsplanung. Allerdings reicht eine einfache Planung mit Excel schon lange nicht mehr aus. Vielmehr gilt es, ein breites Spektrum an Abhängigkeiten und Randbedingungen im Planungssystem abzubilden. Dafür braucht es ein Advanced Planning and Scheduling System (APS) wie FEDRA von MPDV.

Erfahrene Planer kennen das: Bestimmte Aufträge laufen nur auf der einen Maschine, andere Aufträge dürfen nicht direkt hintereinander eingeplant werden und wieder andere treten immer im Doppelpack auf. Über die Jahre sammelt sich viel Expertenwissen an, das allerdings häufig nicht schriftlich dokumentiert ist. Von einer digitalen Abbildung dieser Zusammenhänge ist schon gar nicht die Rede. Aber was passiert, wenn so ein erfahrener Planer mal unverhofft ausfällt oder sogar das Unternehmen verlässt? In den meisten Fällen nimmt er sein Wissen und seine Erfahrungen mit, ohne diese strukturiert an einen Kollegen oder eine Kollegin weiterzugeben. In der heutigen Zeit ist solch ein Vorgehen mehr als fahrlässig. Aber wie geht es besser?

Advanced Process Modeling mit APS FEDRA

Zunächst einmal sollte sichergestellt sein, dass die Fertigungsplanung komplett digital abgebildet ist und stabil läuft. Dafür ist es wichtig, alle relevanten Ressourcen in die Planung einzubeziehen. Je nach Branche und Unternehmen können verschiedene Ressourcen unterschiedlich wichtig sein. In einem Unternehmen reicht es, nur die Maschinen zu planen, in anderen muss zusätzlich jedes Werkzeug und jedes Hilfsmittel berücksichtigt werden. Man spricht daher auch von einer mehrdimensionalen Planung. Aber selbst das genügt in manchen Fällen nicht für eine realisierbare Produktionsplanung.

Im nächsten Schritt gilt es also, die Besonderheiten der Planung zu digitalisieren. Dazu stellt APS FEDRA die Manufacturing Apps (mApps) der Kategorie Advanced Process Modeling zur Verfügung:

  • Die mApp Campaign Planning sorgt dafür, dass bestimmte Arbeitsgänge in einer optimalen Reihenfolge geplant werden, sodass Rüstaufwände reduziert werden können. In der Fachsprache ist auch von einer Kampagnenplanung die Rede. Diese Methode kommt zum Beispiel beim Planen eines Brennofens zum Tragen. Dabei werden Arbeitsgänge mit ähnlichen Temperaturvorgaben zusammengefasst.
  • Mit der mApp Connected Production Planning können mehrere Arbeitsgänge parallel auf einen Arbeitsplatz eingeplant werden, um eine höhere Maschinenauslastung zu erreichen. Damit lässt sich auch die sogenannte Kuppelproduktion abbilden. Ein Beispiel dafür sind Stanzen oder Pressen, auf denen Teile unterschiedlicher Arbeitsgänge mit einem einzigen Werkzeug hergestellt werden.
  • Die mApp Individual Verified Planning stellt sicher, dass individuelle Fertigungsvorgaben bei der Planung berücksichtigt werden. Das ist insbesondere in regulierten Branchen zwingend erforderlich. Hiermit lässt sich zum Beispiel abbilden, dass Artikel A nur auf Maschine 3 und 5 gefertigt werden darf und welches Werkzeug dafür jeweils verwendet werden muss.
  • Mit der mApp Multiple Resource Mapping kann die Kapazität einzelner Maschinen und Arbeitsplätze individuell abgebildet werden, sodass eine flexible Mehrfachbelegung möglich wird. Diese Methode kommt unter anderem bei Bearbeitungszentren und Gruppenarbeitsplätzen zum Einsatz. Dabei wird der jeweilige Ressourcenbedarf des Arbeitsgangs dem Ressourcenangebot des Arbeitsplatzes gegenübergestellt.

Außerdem beinhaltet diese Kategorie auch mApps, die direkt bei der digitalen Produktionsplanung unterstützen:

  • Die mApp Setup Optimized Planning stellt eine Rüstwechselmatrix zur Verfügung, die mit den jeweiligen Rüstzeiten für bestimmte Rüstwechsel gefüllt werden kann. Basierend darauf berechnet das System dynamische Rüstzeiten, die den jeweils vorangehenden Zustand der Maschine berücksichtigen. Für eine automatische Planung ist diese Funktionalität unerlässlich.
  • Mit der mApp Cross Order Planning können Vorgänger-Nachfolger-Beziehungen zwischen einzelnen Arbeitsgängen aus dem ERP übernommen und berücksichtigt werden. Man spricht hier auch von Auftragsnetzen, die dafür sorgen, dass ein Teil erst montiert werden kann, wenn es fertig hergestellt ist.
  • Die mApp Operation Splitting sorgt dafür, dass einzelne Arbeitsgänge auf mehrere Arbeitsplätze aufgeteilt werden können. Damit lassen sich zum Beispiel unterschiedliche Taktzeiten ausgleichen und so die Kapazität der Fertigung noch besser auslasten.
Die mApps der Kategorie Advanced Process Modeling erweitern das APS FEDRA um die Fähigkeit, Expertenwissen digital abzubilden.
Die mApps der Kategorie Advanced Process Modeling erweitern das APS FEDRA um die Fähigkeit, Expertenwissen digital abzubilden. (Quelle: MPDV, Adobe Stock, Andrey Popov)

Expertenwissen sichern

Es gibt also viele Möglichkeiten, aus einer einfachen Fertigungsplanung eine digitale Produktionsplanung für Fortgeschrittene zu machen. Dafür ist es wichtig, das vorhandene Expertenwissen aus den Köpfen der langjährigen Mitarbeiter ins System zu bekommen. In der Praxis ist das gar nicht so einfach und das hat im Wesentlichen zwei Gründe:

  1. Viele Experten unterschätzen ihre Erfahrungen und spielen deren Bedeutung herunter. Dadurch geht wertvolles Wissen verloren.
  2. Viele Experten haben Angst, ihr Wissen zu digitalisieren, da sie dann möglicherweise ersetzbar werden.

In beiden Fällen ist es wichtig, mit den jeweiligen Experten den Austausch anzustreben und konstruktiv nach einem Weg zu suchen, der für alle Beteiligten von Vorteil ist. Zum Beispiel kann der langjährige Planer an der Pflege und Administration des neuen Planungssystems beteiligt werden. Dadurch sieht er einerseits, wie wichtig sein Expertenwissen ist und hat andererseits die Möglichkeit, den Erfolg seiner Vorarbeit aus nächster Nähe mitzuerleben.

Lesen Sie zum Thema Produktionsplanung auch diesen Blogbeitrag: Warum überhaupt planen?

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Author: MPDV GmbH