Mit der Cloud wird alles einfacher …

Fiktives Gespräch über den Betrieb von Fertigungs-IT

Bei einem virtuellen Erfahrungsaustausch eines regionalen Wirtschaftsverbandes unterhalten sich die Vertreter von drei mittelständischen Fertigungsbetrieben über ihre Sorgen und Nöte beim Betrieb der produktionsnahen IT-Systeme. Herr Schrote ist eigentlich gelernter Schlosser, hat sich aber mit berufsbegleitenden IT-Kursen weitergebildet und betreut jetzt das Manufacturing Execution System (MES) im eigenen Unternehmen. Frau Hebele hat zwar gewisse IT-Kenntnisse, aber eher im Office-Umfeld – sie ist Assistentin der Geschäftsführung und macht nebenbei die Administration der Fertigungs-IT. Herr Mauser ist gelernter Systeminformatiker und IT-Leiter in seinem Fertigungsunternehmen.

Schrote: Seit wir ein MES am Start haben, läuft zwar die Fertigung deutlich besser, aber dafür ärgere ich mich fast täglich mit der IT herum. Das System an sich läuft stabil, aber für das Betriebssystem des Servers und auch für die Datenbank bekomme ich ständig Updates und Hot-Fixes – das nervt fürchterlich. Eigentlich soll ich ja auch noch was produzieren.

Hebele: Das ist bei uns ähnlich. Ich arbeite zwar nicht direkt in der Fertigung, kümmere mich aber trotzdem um unser MES. Ok, ich dachte, dass ich von Computern was verstehe, aber ein Server ist halt doch noch mal eine andere Nummer als Word, Excel oder PowerPoint. Ständig die Updates und dazu kommt noch die Administration der Benutzerrechte. Ich werde echt wahnsinnig damit. Zwar ist mein Arbeitsplatzrechner deutlich praktischer als die alte Schreibmaschine meiner Vorgängerin, aber auf die Betreuung des MES-Servers könnte ich echt verzichten.

Mauser: Diese Probleme kenne ich nur zu gut, denn schließlich ist die IT mein Steckenpferd. Früher hatten wir den MES-Server auch im eigenen Rechenzentrum stehen und ich durfte mich um alles kümmern. Aber das gehört seit ein paar Monaten der Vergangenheit an. Unser MES läuft jetzt in der Cloud. Da kümmert sich der Hersteller selbst um die Updates, Hot-Fixes und den ganzen Benutzerrechte-Kram.

Schrote: Hm, klingt spannend. Wie sieht das genau aus? Ist das trotzdem Euer MES? Oder nutzt Ihr das zusammen mit anderen Unternehmen?

Mauser: Also, wir haben das MES nicht wie üblich gekauft, sondern bezahlen eine monatliche Nutzungsgebühr. Trotzdem ist das eine eigens für uns bereitgestellte Instanz des Systems. Das heißt, nur wir haben Zugriff auf unsere Daten. Das war unserer Geschäftsführung auch ganz wichtig. Das Angebot basiert auf dem Prinzip Software as a Service – kurz SaaS. Anders gesagt stellt uns der Hersteller das MES zur Nutzung zur Verfügung und kümmert sich selbst um alles, was für einen stabilen Systembetrieb nötig ist. Das entlastet mich enorm und ich kann mich wieder mehr um die echten Probleme unserer Anwender kümmern. Ihr wisst schon … was steht auf Ihrem Bildschirm? – eine Blumenvase … und so weiter. Das Übliche halt.

Hebele: Haha, typisch IT-ler! Aber nun mal Spaß beiseite. Das heißt, Euer MES-Server läuft in der Cloud. Aber was ist mit den Clients im Büro, in der Fertigung und vor allem, wie kommen die erfassten Maschinendaten ins MES?

Mauser: Sorry für den üblen Scherz – manchmal kann ich mich einfach nicht beherrschen. Die Clients laufen weiterhin lokal und kommunizieren übers Internet mit dem MES-Server. Hier merken wir kaum einen Performance-Unterschied zu früher. Die Maschinendaten erfassen wir über einen zentralen Rechner im Schaltschrank – einem sogenannten Edge Gateway. Das ist an sich ein ganz normaler Rechner, auf dem ein Dienst läuft, der die Daten von den Maschinen und Anlagen einsammelt und an den MES-Server in der Cloud weiterleitet. Sowohl bei den Shopfloor Clients als auch bei der Maschinendatenerfassung sorgt eine Art Puffer dafür, dass die Produktion auch weiterlaufen kann, wenn es mal Probleme mit der Internetverbindung geben sollte. Das ist zwar bisher nur einmal vorgekommen, aber da hat alles super funktioniert. In der Fertigung hat niemand gemerkt, dass das Internet mal für knapp eine Stunde weg war.

Schrote: Ok, das habe ich verstanden. Ihr habt also einen Teil der Technik weiterhin bei Euch, den Server aber in der Cloud. Das klingt nach einer sinnvollen Aufteilung. Und die Mitarbeiter im Büro, also beispielsweise der Meister, können weiterhin Auswertungen fahren und die Daten dann auch ausdrucken?

Hebele: Und noch viel wichtiger, wie funktioniert die Anbindung an das ERP-System?

Mauser: Ok, eins nach dem anderen. Zunächst ja, der Meister merkt gar nicht, dass er mit dem MES-Server in der Cloud spricht. Für ihn und auch für alle anderen Mitarbeiter ist alles so, wie wenn alles lokal im eigenen Unternehmen wäre. Und ja, die ERP-Anbindung ist definitiv ein wichtiges Thema. Aber auch hier besteht kaum ein Unterschied zur OnPremise Installation des MES. Den Server in der Cloud kann man nämlich eindeutig adressieren – ganz einfach über eine IP-Adresse. Somit funktionieren Schnittstellen zu anderen Systemen ganz normal weiter – auch zum ERP. Betreibt Ihr das System selbst im eigenen Rechenzentrum?

Hebele: Das kommt noch auf. Wir sind gerade dabei, ein ERP einzuführen. Die Entscheidung, ob lokal oder in der Cloud ist noch nicht final getroffen. Was wäre denn klüger?

Mauser: Ich möchte mich nicht in Euren Entscheidungsprozess einmischen, aber auch ein ERP-Server muss betrieben werden … Für die ERP-MES-Schnittstelle ist das bei unserem Anbieter kaum ein Unterschied. Die bieten einen ERP-Cloud-Connector an, der auch ERP-Systeme in der Cloud an das MES anbindet – wie der Name schon sagt. Und dieser Cloud Connector funktioniert auch beim Cloud-MES … quasi eine Cloud-to-Cloud-Kommunikation.

Schrote: Und wer ist Euer MES-Anbieter, wenn ich fragen darf?

Mauser: Das ist MPDV mit dem MES HYDRA. Ich glaube, die SaaS-Variante heißt Smart Factory Cloud Services oder so ähnlich. Und die bieten nicht nur HYDRA aus der Cloud an, sondern auch eine Planungslösung und eine Plattform für die Fertigungs-IT der Zukunft.

Hebele: MPDV, das habe ich schon mal gehört. Das sind doch die mit dem Slogan „We create Smart Factories“, oder?

Schrote: Waren das nicht die MES-Experten?

Mauser: Stimmt beides. MES-Experten war früher. Seit einiger Zeit nutzen sie nur noch den neuen Slogan. Passt ja auch irgendwie zur heutigen Zeit. Wer möchte nicht auch eine Smart Factory … und da ist jede Hilfe willkommen.